Spurensuche 30.05.2016
Die Frechheit Jesu
"Christus spricht zu seinen Jüngern:
Wer euch hört, der hört mich;
und wer euch verachtet,
der verachtet mich."
(Lukas 10,16)
Da kann einem ganz schön der Schreck in die Glieder fahren, wenn man diesen Satz liest. Welche Verantwortung. Meine Worte sind die Stimme Jesu? Und wer sie verachtet, der verachtet auch ihn? Wow, das kann einen ganz schön umhauen, wenn man’s denn ernst nimmt. Denn es geht hier um nichts weniger als um unsere Glaubwürdigkeit als Christen. Aber was heißt das – glaubwürdig zu sein? Und das auch noch ausgerechnet in einer Zeit, in der wir von einer Glaubwürdigkeitskrise sprechen müssen, die von der Politik über die Banken bis hin zu den Kirchen nahezu alle Bereiche unserer Gesellschaft erfasst hat.
Was also ist Glaubwürdigkeit? Und welche Botschaft ist es wert, dass wir uns für sie den möglichen Anfeindungen unserer Zeitgenossen aussetzen sollten? Die Botschaft Jesu, so mag der eine oder die andere sagen und meinen, damit eine einfache Antwort gegeben zu haben. Bloss – worin genau besteht die Botschaft dieses Jesus denn nun?
"Wenn etwas jesuanisch ist", hat der Theologe Fulbert Steffensky (Feier des Lebens, S. 128) einmal geschrieben, "dann die aus den geläufigen Daten nicht ableitbaren Prognosen für die Zukunft des Menschen: Den Sündern gehört die Zukunft Gottes, die Hungernden werden satt, die Weinenden werden lachen, die Blinden werden sehen, die Lahmen werden gehen, die Toten werden leben. Dies ist die Frechheit Jesu gegen die geltenden Annahmen und die herrschenden Gesetze seiner Gesellschaft."
Seine Nachfolger haben es erlebt, wie befreiend es war, dass Jesus die Chuzpe hatte, diese Botschaft auch im Angesicht aller Einschüchterungsversuche so offen auszusprechen. Sie haben aber freilich auch erlebt, dass die Garanten des Status Quo dies als offenen Angriff auf ihre Machtpositionen begriffen haben – mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Sie konnten ihn töten, die Botschaft freilich lebt weiter. In seinen Nachfolgern. In Dir und mir. Wir sollen – nein wir müssen sie zur Sprache bringen. Mit der gleichen Chuzpe wie Jesus. Denn diese Frechheit erwartet Gott von uns. Von jedem von uns!
Impulse
- Wann hatten Sie das letzte Mal den Mut, so richtig aufmüpfig zu sein?
Für was lohnt es sich, den Rebellen in sich wieder zu entdecken?
Und nun …. ???????
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans Jürgen Steubing
Einen gesegneten Tag wünschen Ihnen Ihre Spurenleger
Nikola Beth, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Eva Reuter und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: freeimages.com
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