Spurensuche 17.10.2016
Himmel auf Erden
"Wie fein und lieblich ist es, wenn Geschwister einträchtig beieinander wohnen."
(Psalm 133, 1)
Auf meiner Reise in China entdeckte ich ein Plakat. Es zeigt das Zentrum der Stadt Shanghai und trägt die Aufschrift: "Himmel auf Erden".
Shanghai ist die bedeutendste Industriestadt der Volksrepublik China und eine der größten Städte der Welt. Sie wächst stetig und Veränderungen gehören zu der Wesensart dieser Megacity. Seit jeher ist sie ein Knotenpunkt des Welthandels, ein Zentrum für das Erfolgs- und Gewinnstreben globaler Finanzmärkte. Hochhäuser und Türme wachsen in den Himmel. Sie erinnern an den Turmbau zu Babel. Riesige LED-Flächen schreien nach Konsum. Schadstoffe vernebeln manche Tage die klare Sicht und lassen die Stadt in einem grauen Dunst versinken. Die Stadt wirkt wie ein riesiger Moloch. Laut und hektisch geht es in den Straßen zu. Die Gegensätze liegen nah beieinander und es scheint so, als kämpfe jeder gegen jeden: Elektromobile gegen Fußgänger, Kraftwagen gegen Fahrräder. Reiche gegen Arme. In einer solchen Stadt haben Kinder, Alte und Schwache das Nachsehen. Doch inmitten diesem Treiben gibt es auch Oasen. Zu diesen Oasen gehört der Park, oftmals ein kleines grünes Areal inmitten dicht bebauter Stadtteile. Schon wer das Eingangstor durchschreitet, spürt, hier ticken die Uhren anders. Eine ungeahnt kunstvoll angelegte Landschaft mit kleinen Seen und Brücken, verwinkelten Pfaden, hölzernen Lauben inmitten von Blumenrabatten, Ziersträuchern und Bambuswäldern lädt zum Verweilen ein. Hier treffen sich die Alten zum Kartenspiel, Freunde zum gemeinsamen Musizieren, Frauen und Männer zum Tanz, manch einer macht Gymnastik oder malt mit Wasser kunstvolle Schriftzeichen auf den Boden. Menschen begrüßen einander, lächeln andere an, gehen achtsam miteinander um. Der Park gibt Kraft zum Auftanken, er ist ein Ort der Begegnung, ein Ort des Friedens. Er wirkt wie ein kleines Paradies inmitten der Stadt. An einem solchen Ort wird der Himmel auf Erden spürbar, so wie es im Psalm 133 beschrieben wird: "Wie fein und lieblich ist es, wenn Geschwister einträchtig beieinander wohnen. Das ist wie duftendes Öl ..., wie erfrischender Tau ..., denn dort verheißt Gott Leben und Segen auf Ewigkeit."
Impulse
- Wo sind Ihre Oasen im Alltag?
- Was gibt Ihnen Kraft?
- Wo erleben sie den "Himmel auf Erden“?
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Ulrike Hofmann
Einen gesegneten Tag wünschen Ihnen Ihre Spurenleger
Nikola Beth, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Eva Reuter und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Ulrike Hofmann
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