Spurensuche 16.10.2017
Herbstliches Glück
"Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. Ich sage zum Herrn: Du bist mein Herr; mein ganzes Glück bist du allein."
(Psalm 16,1)
Wenn im Herbst die Tage kürzer, dunkler und kühler werden, wenn die Natur sich zurückzieht, um sich zu erholen und ihre Kraft für den Winter zu bündeln, dann kann dies uns Menschen inspirieren, es ihr gleich zu tun: unsere Betriebsamkeit einmal bewußt herunterzufahren, die Stille zu suchen, nach innen zu lauschen – wie im folgenden Gedicht von Oskar Loerke:
Leise Herbsttage
Die silberne Allee der Weiden
Dreht sich schon tagelang im Wind nach Ost.
Die Blumen rollen ihre Seiden,
Im Sonnenscheine zittert fern ein Frost.
Die Seele fährt auf leisen Achsen,
Und alles, was ein großes Glück heißt, stört,
Denn unsichtbare Wurzeln wachsen
Zu größerm Glücke, heiß und unerhört.
Und über allem, was man vornimmt,
Liegt ein Verschweigen wartender Geduld,
Und hinter alles, was ins Ohr klingt,
Lauschst du auf eine unverhoffte Huld.
Oskar Loerke (1884-1941)
Herbstliche Einkehr bei mir selbst.
In mich hineinhören.
Dankbar sein für das, was ich ernten durfte.
Mich freuen an der Buntheit der Natur.
Das, was ich nicht mehr benötige, was seine Zeit hatte,
loslassen
wie der herbstliche Baum seine Blätter-
und so Raum schaffen für Neues.
Warten können. Mich überraschen lassen.
Dem verborgenen Wachstum vertrauen,
dem Kreislauf von Vergehen und Werden,
dem, der mein Leben in seinen Händen hält.
Es hat seine eigene Färbung,
geht in die Tiefe-
das herbstliche Glück.
Impuls
- Spüren Sie Ihrer inneren Kraft- und Glücksquelle nach – vielleicht bei einem Spaziergang durch die herbstlichen Natur.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Elisabeth Prügger-Schnizer
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger
Nikola Beth, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Eva Reuter, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Elisabeth Prügger-Schnizer
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