Spurensuche 23.10.2017
Heile du mich
"Heile du mich, Gott, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen."
(Jeremia 17, 14)
"Ihr Deutschen müsst sehr stolz sein, dass ihr solch einen gewaltigen Prediger habt", sagte mir der Mann, den ich in Südafrika auf einer Tagung zum Thema Heilung und Heil kennengelernt hatte. Denn er füllt bei uns ganze Fußballstadien bei seinen Gottesdiensten und er heilt dabei viele Menschen. Alle sind auch hinterher immer noch völlig begeistert von ihm und loben Gott für die wundersamen Heilungen, die bei den Heilungsgottesdiensten geschehen.
Ich kannte diesen Evangelisationsprediger nur aus Medienberichten und konnte daher die Begeisterung meines Gegenübers nur schwer nachvollziehen, zumal ich bei mir zugegebenermaßen bei solchen Berichten immer auch Zweifel hinsichtlich der Glaubwürdigkeit dieser Schilderungen melden. Dass ich mit dieser Skepsis -zumindest in unserem Land- nicht allein dastehe, zeigt sich schon allein daran, dass diesen Prediger in Deutschland nur verhältnismäßig wenige Menschen kennen und er hier auch nicht ganze Fußballstadien mit begeisterten Menschen füllt. Mein Gegenüber wollte mir dies freilich kaum glauben. Ein bisschen ärgerte ich mich auch über meinen Gesprächspartner, denn gerade erst hatte ich versucht, ihn davon zu überzeugen, dass wir in unseren kirchlichen Krankenhäusern doch tagtäglich viele hundert, wenn nicht gar viele tausend Menschen heilen und dass auch dieses Geschehen etwas mit Gottes Wirken in der Welt zu tun habe. Aber das interessierte ihn offenbar nur wenig. Das großartig inszenierte Spektakel im Stadion hatte tiefere Spuren hinterlassen obwohl die Zahl der dort als geheilt wieder Entlassenen im Vergleich zu den Behandlungszahlen der kirchlichen Kliniken mit Sicherheit nur verschwindend gering war.
Warum ist das so? Warum nehmen wir das eine Geschehen so selbstverständlich hin wie das Auswechseln einer defekten Wasserpumpe im Auto, während viele nur das andere Geschehen als direkten Eingriff Gottes bezeichnen? So als hätte das was in den Kliniken passiert nichts mit Gott zu tun Liegt es vielleicht daran, dass die Meisten heutzutage die Welt als etwas betrachten, das wie eine gut geölte Apparatur völlig autark und ohne jede göttliche Intervention funktioniert? Gott wäre dann allenfalls noch der Ingenieur, der diese Maschine gebaut hat. Und ein Eingreifen Gottes wäre dann immer nur als ein Außerkraftsetzen der maschinellen Abläufe zu verstehen.
Biblisch begründet ist dieses Verständnis der Welt freilich nicht. Denn nach biblischem Verständnis ist Gott nicht nur der Schöpfer sondern auch der Erhalter aller Dinge. Und wir alle und alles um uns herum ist in jedem Moment seiner Existenz unmittelbar auf Gott angewiesen. Heil werden und wieder gesund werden bedeutet so verstanden immer, dass Gott geholfen hat. Jeremia würde sagen, es ist völlig egal ob Heilung durch einen Arzt oder durch die Gebete eines Wunderheilers gebracht wurde, es ist auch egal ob es Globuli oder die Tabletten aus der Produktion eines Pharmazeutischen Konzerns waren, die geholfen haben. Es ist letztlich immer Gott, der in allem Heilshandeln aktiv geworden ist.
Impulse
- Was bedeutet Heil für Sie?
- Wie unterscheidet sich das von dem, was Sie unter Gesundheit verstehen?
- Im Evangelischen Gesangbuch finden sich unter den Nr. 937 und 938 Dankgebete zur Genesung, lesen Sie doch mal dort nach und lassen Sie sich inspirieren.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans Jürgen Steubing
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger
Nikola Beth, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Eva Reuter, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Dr. Hans Jürgen Steubing
Mit Spurenleger Kontakt aufnehmen
Vergangene Spuren lesen oder als PDF-Datei herunterladen
Abonnement "Spurensuche" kündigen