Spurensuche 27.05.2019
Auf und davon?
"Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?"
(Apostelgeschichte 1,11)
Natürlich wissen wir, dass der Himmel nicht einfach "oben" ist und die "Unterwelt" nicht einfach "unten". Es ist uns klar, dass die Sonne nicht untergeht oder "bei Capri im Meer versinkt". Dennoch leben solche Vorstellungen in unserer Sprache weiter. Dass die Bilder, denen wir dadurch einen oft poetischen oder romantischen Ausdruck geben, nicht mit den Erkenntnissen der Wissenschaft übereinstimmen, stört uns nicht. Menschen sind in der Lage, sich auf ganz verschiedenen Denkebenen zu bewegen.
Gott sei Dank, könnte man sagen, ist das so. Denn vor allem in Bildern können wir uns Vorgängen nähern, die sich dem rationalen Verständnis entziehen. Diese Bilder erfüllen somit eine doppelte Funktion: Sie wahren das Geheimnisvolle und machen es beschreibbar. Die Himmelfahrt Jesu ist ein solches Bild. Er kehrt zum Vater zurück und bleibt doch den Menschen nahe. Der Himmel berührt die Erde. Eine solche Aussage kommt dem natürlichen Empfinden nahe. Zugleich öffnet sie einen Raum für unsere Träume und Hoffnungen. Neues wird möglich. Freiheit wird spürbar und erfahrbar. Menschliche Sehnsucht braucht einen Ort, an dem sie einem Anderes begegnen kann. So braucht auch der Glaube einen Ort der Begegnung mit Gott. Wir nennen ihn Himmel. Das ist keine naive Ausflucht. Denn in der Himmelfahrt Jesu liegt die Zusage seiner Gegenwart bei uns Menschen, immer und überall.
Ein "Stück Himmel" trägt der Mensch in sich.
Impulse
- "Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" hat Reinhard Mey vor vielen Jahren gesungen. Was löst dieses Bild in Ihnen aus? Verunsicherung oder Mut, Ängstlichkeit oder Zuversicht?
- "Halte deine Träume fest, lerne sie zu leben", heißt es in einem neuen geistlichen Lied. Konnten / können Sie Träume festhalten? Was löst es aus, wenn Träume entgleiten oder zerplatzen?
- Der Himmel ist ja auch der Ort unserer Verstorbenen. Ist er deswegen für uns ein Ort der Toten, deren Weggang nur Trauer und Schmerz erwecken? Oder ein Ort des Lebens?
- Die Jünger sind wie gelähmt, sie starren förmlich ins Leere. Sie müssen erst wieder in Bewegung gebracht werden (das machen zwei Engel). Sie sollen wieder auf die Erde schauen. Dort sind die Menschen, ihre Schwestern und Brüder. Himmelfahrt ist ein Ruf in die eigene Verantwortung.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Christoph Klock
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger
Nikola Beth, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: BettinaF @ pixelio.de
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