Spurensuche 06.01.2020
An der Grenze
"Ich glaube, hilf meinem Unglauben."
(Markus 9,24)
Dieser Satz der diesjährigen Jahreslosung stammt aus einer biblischen Geschichte, in der ein Vater Jesus um die Heilung seines kranken Kindes bittet. Jesus ist seine letzte Hoffnung. Jesus antwortet "Alles ist möglich, dem der glaubt." Der Vater entgegnet ihm: "Ich glaube, hilf meinem Unglauben." Es klingt wie ein Schrei nach Hoffnung. Da will einer glauben, aber die Zweifel und die Skepsis suchen sich ihren Raum. Die eigene Widersprüchlichkeit wird offen gelegt. Es ist wie ein Gang an der Grenze. Ein Lebensgefühl, das heutigen Menschen sehr vertraut ist. Immer wieder begegne ich Menschen, die mIr sagen: "Ich möchte gerne glauben, aber ich kann nicht." "Ich möchte hoffen, aber in mir sind eine Menge Fragen, Zweifel und Skepsis." "Ich möchte gerne vertrauen, aber in mir ist die Angst vor Enttäuschung." Schließlich ist es auch die Erfahrung von persönlichem Leid und Katastrophen, das Ausbleiben der großen Wunder, die Menschen (ver-)zweifeln lassen. Der Satz Jesu: "Alles ist möglich, dem der glaubt." ist kein Versprechen, dass durch den Glauben alle Wünsche in Erfüllung gehen. Wohl aber ist dieser Satz eine Einladung, die Möglichkeiten zu sehen, die durch den Glauben hervorgerufen werden. Glaubende sind Grenzgänger zwischen Altem und Neuem, zwischen Nacht und Tag, zwischen Lebensangst und Lebensmut, zwischen Skepsis und Zuversicht, zwischen Finsternis und Licht. Es muss nichts ausgeblendet werden. Weder die Vernunft, noch realistische Sichtweisen, weder Zweifel, noch Fragen. Es überwiegt aber die Hoffnung. Daraus beziehen Glaubende die Kraft, Gegensätze auszuhalten, schwierige Situationen durchzustehen und sich dem, was Unheil bringt, entgegenzustellen. Sie beziehen daraus auch die Kraft, Trost zu geben, Not zu lindern und Frieden zu stiften. Im neuen Jahrzehnt werden wir viel von der Glaubenskraft brauchen, um auf die drängenden Probleme der Gegenwart reagieren zu können. Und sollte uns der Mut verlassen, dann sollte die Jahreslosung uns zum Wegweiser werden, indem wir beten: "Ich glaube, hilf meinem Unglauben."
Impulse
- Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
- Welche Fragen oder Zweifel fechten Ihren Glauben an?
- Welche Fragen oder Zweifel fechten Ihren Glauben an?
Ulrike Hofmann
Das Spurenlegerteam wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes neues Jahr 2020.
Nikola Beth, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Andreas Hermsdorf @ pixelio.de
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