Adventsspur 14.12.2020
Wer führt mich?
"Du führst mich hinaus ins Weite, du machst meine Finsternis hell"
(Psalm 18)
Sich führen zu lassen ist gar nicht so einfach, denn Führen beinhaltet immer ein Anerkennen von oben und unten. Als Geführte/Geführter muss ich anerkennen und darauf vertrauen, dass der/die Führende Kompetenzen, Wissen und Autorität besitzt, die mir als geführte Person fehlen, und dass die Führung mich dann auch wirklich zu einem guten Ziel führen wird.
Das setzt 1. voraus, dass ich mir eingestehen muss, dass ich Führung und Leitung brauche, weil ich nicht so autonom und allen Situationen gewachsen bin, wie ich vielleicht meine.
2. dass ich imstande bin vertrauensvoll Führung anzunehmen, um mich leiten zu lassen.
Die 3 Könige/Magier/Seher von denen uns die Weihnachtsgeschichte erzählt, lassen sich von einem Stern führen. Eines ihrer Lebensziele ist es, dem neugeborenen König der Menschen zu huldigen. Einem König, von dem sie glauben, dass er mehr vermag, als sie selbst, dass er höher steht, als sie.
Sie verlassen sich darauf, dass sie sich dem Lauf eines Sterns anvertrauen können, der sie sicher zum Ziel ihrer Sehnsucht führen wird.
Vielleicht kennen sie auch die Legende vom 4. König (in verschiedenen Varianten im Internet nachzulesen). Der 4., als junger König bezeichnet, schließt sich den 3 Königen und ihrem Stern an. Unterwegs lässt er sich von seinem Stern führen, von gesundem Menschenverstand, vor allem aber auch von seinem Herzen und seiner Liebe zu den Menschen. Aus Liebe zu den Menschen begibt er sich in große Gefahren und nimmt viel körperliches und seelisches Leid und Entbehrungen auf sich.
Diese Begegnungen führen und leiten ihn. Er verliert den Anschluss zu den drei anderen Königen und sieht oft seinen Stern nicht mehr und muss den Weg alleine fortsetzen und ist immer wieder am Verzweifeln und erlebt Zeiten innerer Dunkelheit. Doch die Begegnung mit dem König der Menschen ist ihm so wichtig, dass er sich weiter von seiner Sehnsucht leiten lässt, sein Leben lang.
Am Ende seines Lebens muss der 4. König erleben, dass er unter dem Kreuz ankommt.
Am Ziel seiner Sehnsucht begegnet er einem zu Unrecht Gekreuzigten, in dessen Blick er alles Leid, alle Qual, aber auch alle Güte, grenzenlose Liebe und Würde gegenüber den Menschen sieht und spürt.
Der da am Kreuz hängt, ist der von ihm ersehnte König der Menschen.
Von seiner Sehnsucht nach Begegnung mit diesem König, hat er sich sein ganzes Leben lang führen lassen.
Eine zutiefst berührende Geschichte, eine Parabel für unser menschliches Leben.
Impulse
- Führe ich lieber selbst, oder lasse ich mich auch mal vertrauensvoll führen?
- Wem/ was gestatte ich mich zu führen?
- Was führt mich im Leben? Was hat mich auch schon in die Irre geführt?
- Wohin führt mich meine Sehnsucht?
Diese Adventsspur wurde Ihnen gelegt von Agnes Dörr-Roet
Das Spurenlegerteam im Advent wünscht Ihnen eine gesegnete Adventszeit
Maren Dettmers, Agnes Dörr-Roet, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann, Dr. Christoph Klock, Dr. Petra Knötzele, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Stefanie Sehr, Dr. Hans-Jürgen Steubing, Lena Ullges
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Michael Wittenbruch @ Pfarrbriefservice.de
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