Adventsspur 23.12.2020
Anbeten
"…ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. Ihr werdet mich anrufen, ihr werdet kommen und zu mir beten und ich werde euch erhören."
(Jeremia 29,11b-12)
Starkult kann beflügeln, aber manchmal auch bedenkliche Ausmaße annehmen. In meiner Jugendzeit beispielsweise gab es einen Sänger, der ein sehr extravagantes „Styling“ hatte. Auch ich fand ihn gut. Bis heute aber ist mir der Bericht über eine Frau im Gedächtnis, die ihn wahrhaft vergötterte: Sie kleidete sich nur noch wie er und stellte in ihrem Zimmer sogar einen Altar mit seinem Bild auf.
Nicht nur für das Showbusiness, auch für das „normale“ Leben gilt: Wenn ein Mensch auf einen anderen „ein Auge geworfen hat“, kann dieser Auserwählte schon mal zum „Angebeteten“ werden, den man anhimmelt und alles tut, um seine Gunst zu gewinnen. Das ist durchaus menschlich. Auf die Dauer wird eine Beziehung, in der man den anderen überhöht und sich für ihn verbiegt, aber nicht funktionieren. Liebe heißt, sich dem Geliebten unverstellt, mit seinen Schwächen zeigen zu dürfen, einander auf Augenhöhe zu begegnen.
Auch Gott hat sich in Jesus Christus auf Augenhöhe mit uns Menschen begeben. Von Anfang bis zum Ende seines irdischen Lebens hat er sich verletzlich gezeigt: von seiner Geburt im Stall bis zum Tod am Kreuz. Dieser Gott ist kein unberechenbarer Allherrscher, dem man huldigen muss, um ihn gnädig zu stimmen. Er ist vielmehr einer, der jedem Menschen nahekommen möchte, „ein Herz und eine Seele“ mit ihm sein.
Anbeten heißt für mich, auf Du und Du zu sein mit dem Mensch-gewordenen Gott, von dem ich mich geliebt weiß. Vor ihm kann ich da sein, wie ich bin: unverstellt, ohne Maske und Sicherheitsabstand, mit allem, was mich ausmacht. In seiner heilsamen Gegenwart kann ich zur Ruhe kommen. Dabei müssen gar nicht viele Worte gemacht werden – ganz im Gegenteil.
Vom heiligen Pfarrer von Ars ist folgende Begegnung überliefert: Beim täglichen Gang durch seine Kirche entdeckte er immer wieder einen einfachen Bauersmann, der stundenlang in einer Bank saß und still zum Tabernakel schaute. Eines Tages sprach er ihn an: "Was tust du denn hier die ganze Zeit über?" Der Bauer antwortete: "Ich schaue Ihn an, und Er schaut mich an. Das genügt."
Impulse
- Hören, Summen oder Singen Sie das bekannte weihnachtliche „Anbetungslied“ Ich steh an deiner Krippen hier - vielleicht mit besonderem Fokus auf der 4. Strophe: Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O daß mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, daß ich dich möchte fassen! Verknüpfung
- „Kommt, lasset uns anbeten: Festliche Trompetenklänge des bekannten Weihnachtsliedes Adeste fideles finden Sie hier: Verknüpfung
Diese Adventsspur wurde Ihnen gelegt von Elisabeth Prügger-Schnizer
Das Spurenlegerteam im Advent wünscht Ihnen eine gesegnete Adventszeit
Maren Dettmers, Agnes Dörr-Roet, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann, Dr. Christoph Klock, Dr. Petra Knötzele, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Stefanie Sehr, Dr. Hans-Jürgen Steubing, Lena Ullges
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Dgeralt / Pixabay.com @ pfarrbriefservice.de
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