Spurensuche 31.12.2020
Barmherzig-Sein
"Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch Euer Vater barmherzig ist."
(Lukas 6,36)
Die Jahreslosung für das kommende Jahr rückt in den Blick, was zum Wesenszug des christlichen Glaubens gehört: Barmherzigkeit. Es ist ein alter Begriff, der in unserem Alltag wenig vorkommt. Und dennoch benötigen wir das, was damit gemeint ist. Barmherzig ist, wer ein Herz für andere hat. Es ist wie das Gefühl einer Mutter, die ihr Neugeborenes zum ersten Mal in ihren Armen hält. Ihr ganzer Körper ist auf dieses Neugeborene ausgerichtet. Zärtlich, liebevoll, fürsorglich und beschützend berührt sie mit ihren Augen und Händen dieses Menschenkind. Vielleicht entspricht gerade auch deshalb der Ursprung des hebräischen Wortes für Barmherzigkeit dem Wortstamm für den Begriff Gebärmutter/Mutterleib. Egal ob wir uns Gott als Vater oder Gott als Mutter vorstellen, Gott zeigt sich uns Menschen zugewandt, liebevoll, fürsorglich, beherzt, voller zärtlichem Erbarmen. Die Bibel erzählt uns in unzählig vielen Geschichten, wie Gott sich der Menschen annimmt, ihre Not und ihre Bedürfnisse sieht und ihre Lebenswirklichkeit zum Besseren verwandelt. Jesus Christus ist derjenige, der dieser Haltung ein menschliches Gesicht gibt. Seine Geburt ist ein erneutes In-Kraft-Treten von Gottes Barmherzigkeit.Wer diese Barmherzigkeit für sich selbst annehmen kann, kann daraus Kraft gewinnen mit sich selbst und mit anderen barmherzig zu sein. Wer barmherzig ist, steht zur eigenen Begrenztheit, sieht die Schwächen und Stärken eines Menschen, urteilt nicht vorschnell, sondern versucht zu verstehen, nachzuempfinden und mitfühlend zu sein. Wer barmherzig ist, bleibt jedoch nicht beim Mitgefühl stehen, sondern drängt auch zum Handeln, um dem anderen seine tiefgehende Liebe spüren zu lassen. Barmherzigkeit ist an keine Bedingungen geknüpft. Sie fragt nicht danach, ob es verdient sei. Sie drängt stattdessen auf Gerechtigkeit, fördert Heilung, stiftet Zusammenhalt.
Die Welt braucht Menschen, die barmherzig mit sich und anderen sind. Nur so bekommt die Welt ein freundliches Gesicht, Hungrige werden satt, Einsame besucht, Kranke werden geheilt, Ertrinkende gerettet und die ohne Wohnung sind, finden ein Haus, in dem sie leben können.
Möge die Barmherzigkeit Gottes Ihr Herz stärken und Licht auf Ihren Wegen sein.
Bleiben Sie wohlbehütet im neuen Jahr 2021!
Impulse
- „Barmherzigkeit ist nicht eine Dimension unter anderen, sie ist das Zentrum des christlichen Lebens. Es gibt kein Christentum ohne Barmherzigkeit. Wenn unser ganzes Christentum uns nicht zur Barmherzigkeit führt, haben wir den falschen Weg eingeschlagen, denn die Barmherzigkeit ist das einzig wahre Ziel jedes geistlichen Weges.“ Papst Franziskus
- „Die Barmherzigkeit Gottes ist wie der Himmel, der stets über uns fest bleibt. Unter diesem Dach sind wir sicher, wo auch immer wir sind.“ Martin Luther
- „Einzig die gelebte Barmherzigkeit hat die Kraft, diese Welt wärmer und gerechter zu machen. Einzig die gelebte Barmherzigkeit vermag vor dem Richterstuhl Gottes zu bestehen. Einzig die gelebte Barmherzigkeit lässt Menschen erkennen, dass Gott für sie ist und sie liebt. Einzig die gelebte Barmherzigkeit wird auch uns helfen, wenn wir ausgeraubt, blutend und halbtot am Wegesrand liegen. Darum brauchen wir Barmherzigkeit!“ Volker Halfmann
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Ulrike Hofmann
Einen gesegneten Jahresanfang wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Ilka Funke-Wellstein @ pixelio.de
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