Spurensuche 15.02.2021
Werdet nicht nachlässig
"Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet."
(Römerbrief 12,12)
Liebe Leser*innen,
in den Zeiten der Pandemie gleiten uns wichtige Lebenszusammenhänge aus dem Blick: die Menschen, mit denen wir gerne mal einen Plausch halten, die zufälligen Besuche oder die Planungen von Reisen. Vieles fehlt und scheint in weiter Ferne. In solchen Lebenslagen könnte uns bisher Wesentliches gleichgültiger werden.
Wir werden nachlässig, mit uns selbst, mit unserer Verbundenheit mit den vielen anderen. Wanderungen und Ausflüge verabreden wir nur unter hohen Auflagen und sind mit Vorsicht unterwegs.
Die Friseure, die Wellnesseinrichtungen und die Wohlfühlereien haben geschlossen.
Mir fehlt diese Leichtigkeit und Freude mit Anderen, die Blicke und die lachenden Gesichter. Mir fehlt das Café mit den Kuchen und dem leckeren Cappuccino, extra für mich.
Stattdessen macht sich Gleichgültigkeit und ein Nachlassen in der Sehnsucht nach gemeinsamer Begegnung und dem so wichtigen Austausch breit. Es ist die Zeit der „Ich-linge und Verwaltungsregelungen“, eine Zeit der Maßnahmen und Ordnung. Oh, was kann ich einen Widerstand entwickeln. Das so selbstverständliche „Nehmt einander an!“ oder „Liebe zu den Nächsten und sich selbst“ scheint unter die Räder zu kommen.
Die Glocken der Kirche in Taunusstein-Wehen fallen mir in solcher Zeit ein. Sie zeigen den Tagesverlauf an und unterbrechen das Alltägliche. Diese Glocken, wie auch in anderen Gemeinden, tragen Namen: Seid fröhlich in Hoffnung. Ein Satz gegen die Nachlässigkeit. Freude darf aufkommen, denn wir leben in dem Licht des Morgens. Morgen, vielleicht übermorgen, wird es wieder anders sein. Ich kann mich öffnen und gehe auf Empfang. Der Tag hat seine Überraschungen, der pandemischen Nachlässigkeit zum Trotz. Geduld, diese Tugend des Abwartens, des Verharrens auf andere Zeiten, bestimmt die Minuten und Stunden. Dieses Erwarten löst die bleierne Nachlässigkeit. Und die darf Worte des Gebets an Gott richten. Mein Inneres nach außen bringen und in Worte fassen. Bleibt beharrlich in dem ihr Gott dient, zu ihm betet. Die Liebe zwischen uns und zu uns selbst soll im Raum zwischen Himmel und Erde bleiben.
Ich freue mich immer wieder mal über Menschen, ohne Masken, in wirklicher und greifbarer Nähe und echten gesprochenen Worten und Gesichter, ohne den Bildschirm und die Kamera dazwischen. Bald ist es wieder so weit. Werdet nicht nachlässig!!!
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Heiko Ruff-Kapraun
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Heiko Ruff-Kapraun
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