Spurensuche 12.04.2021
Fast wie im Märchen?
"Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich ihnen tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all das Gute und über all das Heil, das ich Jerusalem geben will."
(Losung: Jeremia 33,9)
"Simeon spricht: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel."
(Lehrtext: Lukas, 29-32)
Viele Märchen der Gebrüder Grimm handeln vom Weg der Heldin oder des Helden der Geschichte durch zahlreiche Herausforderungen, Prüfungen und Beschwernisse hindurch zum Glück. Am Ende der Erzählungen steht dann fast immer der fast stereotype Satz: ‚Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.‘ Damit lässt der Erzähler oder die Erzählerin den Vorhang fallen. Was hinter dem Vorhang geschieht, nachdem sich etwa Prinzessin und Held endlich bekommen und geheiratet haben, davon schweigt das Märchen. Vom Ehe-Alltag wird meist nur in den Schwänken erzählt, und das wirkt dort dann häufig ganz und gar nicht glücklich.
Das Märchen ist das Eine, die Wirklichkeit dann oft etwas völlig anderes. Als Seelsorger in einem Krankenhaus begegne ich häufig Lebensgeschichten, die alles andere als märchenhaft verlaufen sind. Statt eines glücklichen und zufriedenen Endes in trauter Zweisamkeit höre ich viel öfter von Brüchen, Spannungen, Streit und Verwicklungen. Und vor allem dann, wenn ein Menschenleben zu Ende geht, beginnt dann oft der verzweifelte Versuch, Dinge noch in Ordnung zu bringen. Manchmal gelingt das, häufig aber leider auch nicht. Dann kann es tröstlich sein, wenn man die Hoffnung haben kann, dass Gott schon jetzt an seiner neuen Schöpfung arbeitet, wie an einem Teppich mit wundervollem Muster, und das selbst da, wo wir nur lose Fäden und Chaos erkennen, weil wir eben nur von unten auf diesen Teppich schauen, Gott von oben ein Muster in den herrlichsten Farben erblickt.
Impulse
- Wo gab es in ihrem Leben Verwirrungen, die Sie aber auflösen konnten?
- Wo ist noch heute so manches verknotet und verspannt?
- Und wo sind die losen Enden und die abgerissenen Fäden ihrer Lebensgeschichte?
- Was wird einmal am Ende der Story Ihres Lebens für ein Schlusssatz stehen? Könnte es einer sein, der dem Ausspruch des Simeon ähnelt?
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans Jürgen Steubing
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Dr. Hans Jürgen Steubing
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