Spurensuche 14.11.2022

Frieden schaffen – aber wie?




"Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken."


(Hebräer 10,23.24)

Der November mit seinen vielen Gedenktagen ist ein Widerspruch zu der Realität von Krieg, Gewalt und Ausgrenzung. Intensiv laufen in diesem Jahr die Debatten zwischen Menschen, die guten Willens sind, wie denn Frieden zu erreichen ist, wenn einer wie Putin alle Regeln des Völkerrechts und der Menschlichkeit mißachtet. Frieden schaffen mit oder ohne Waffen, ist die große Frage unter all denen, die einst in der Friedensbewegung der achtziger Jahre für Abrüstung eintraten. In den politischen Debatten wird deutlich, wie verflochten die verschiedenen Interessen von Wirtschaft und Politik sind. Und bei weitem geht es nicht nur um Waffenstillstand, sondern auch um Gerechtigkeit, dass Menschen nicht hungern müssen, niemand ausgegrenzt wird und das Leben auf der Erde eine Zukunft hat. In den Debatten geben sich viele „als Söhne und Töchter der Politik, des Rechtes, der Militärbündnisse, der Freiheit – aber nicht als Kinder Gottes.“ schreibt Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg, Mitglied im Gesprächsforum der Ökumenischen FriedensDekade. Er schreibt weiter:

„Pazifisten geraten unter die Trümmer der wankenden eigenen Haltung und Militaristen haben es ja immer schon gewusst: der Friede muss bewaffnet sein.
Sind wir mit unserem Friedenslatein also am Ende? Müssten Christen und Kirchen nicht hundertprozentig gegen das Töten und für Gewaltfreiheit beten und demonstrieren. Oder dienen wir damit letztlich dem Unrecht und reden der Macht der Gewalt das Wort? Müssen wir Putin und seine Dämonen aushalten, um irgendwann Frieden zu bekommen?
Montags demonstrieren wieder die Wütenden. Aber nicht gegen den Krieg, sondern für die Wohnzimmertemperatur. Doch es geht nicht um Wohlfühlfrieden, der an der Heizkostenabrechnung endet. Ein Gaspreisdeckel stiftet keinen Frieden. Und bitte – der Hinweis auf den befreienden Einsatz der alliierten Truppen vor mehr als 77 Jahren hilft auch nicht. Wir stehen heute an einer ganz anderen Schwelle zur Apokalypse.
Frieden stiften heißt ausgelacht werden. Frieden stiften heißt Nachteile in Kauf nehmen. Frieden stiften heißt Unrecht aushalten. So ist das nun mal, wenn wir Gottes Kinder sein wollen. Lasst uns Frieden stiften. Um des Himmels und der Menschen Willen.“ (von www.friedensdekade.de)
 

Impulse

• Alljährlich findet im November die Ökumenische Friedensdekade statt. In diesem Jahr lautet das Thema „Zusammenhalt“. Unter www.friedensdekade finden Sie mehr Informationen.
  
  
• In Darmstadt findet jeden Montag um 18 Uhr ein Ökumenisches Friedensgebet während der Wintermonate in der katholsichen Innenstadtkirche St. Ludwig statt. Anstoß zu diesem Friedensgebet gab der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt.
  
  
• Wie sehen Ihre Visionen von einer Welt ohne Krieg aus?
  
   

Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Ulrike Hofmann

 

Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
 Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing

Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt

Bild: Birgit Arndt @ fundus-medien.de

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