Spurensuche 05.02.2024
Das Warten hat sich gelohnt.
"Meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast."
(Lukasevangelium 2,30-31)
Mittlerweile merkt man es deutlich: Die Tage werden wieder länger, das Sonnenlicht lässt unsere Welt (zumindest auf der Nordhalbkugel) heller erscheinen, die Farben gewinnen neue Kraft. Es ist fast so, als wolle die Natur die weihnachtliche Verheißung vom Frieden schenkenden Licht der Geburt Jesu jetzt einlösen. Und tatsächlich führt das Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess, am 2. Februar) noch einmal in den Kontext von Weihnachten zurück, aber unter veränderten Bedingungen.
Zwei alte Menschen treten in den Blick, Simeon und Hanna. Im Gegensatz zu manchen anderen haben sie nicht resigniert. Wir erfahren nichts über ihre Lebensumstände, vermutlich waren sie nicht vermögend. Zumindest bei Hanna, die früh verwitwet wurde, kann man annehmen, dass sie kein leichtes Leben hatte. Wie auch immer: Sie haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Hoffnung worauf? Auf Gesundheit? Auf Wohlstand? Auf gesellschaftliche Anerkennung? Das war für sie sicher zweitrangig. Ihre Hoffnung reicht tiefer. Sie wollen, gegen Ende ihres Lebens, dass Gott ihnen nahekommt. Sie haben ausgehalten, dass sich Lebensträume nicht erfüllt haben. Vielleicht haben sie, gerade weil ihre Hoffnung so tief ging, auch umso tiefere Enttäuschungen und Rückschläge erlebt, mit den Menschen und dem Gott ihres Glaubens. Verbittert sind sie darüber nicht.
Simeon und Hanna sind für mich zwei wunderbare Beispiele der Glaubensgewissheit Israels. Durch die Jahrhunderte hat sie Menschen jüdischen Glaubens getragen, durch Pogrome, durch die Todeskammern der Konzentrationslager, durch Feindschaft und Vernichtung. Sie finden den erhofften Frieden, als sie das neugeborene Kind sehen und in den Arm nehmen. Diese kostbare Erfahrung wünsche ich uns allen. Der äußere Friede ist nur möglich, wenn der innere Friede uns erfüllt. Glauben heißt immer wieder hoffen und warten. Gott mutet den Menschen schon einiges zu. Aber wenn ich es recht betrachte: Es lohnt sich.
Impulse
- Denken Sie an Menschen, deren Anblick sie mit Freude erfüllt (hat). Lassen Sie sich davon ein Lächeln auf Ihr Gesicht zaubern.
- Gewiss gibt es Momente, die Glauben und Lebensmut erschüttern. Was lässt uns Menschen wieder hoffen?
- Ein Segenslied im katholischen Gotteslob ist Nr. 452, Gedanken, die Mut machen: Verknüpfung
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Christoph Klock
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Dagmar Böhmer, Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Gabriela Hund, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing und Britta Tembe
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Darstellung Jesu im Tempel, St. Michael Cathedral, Toronto @ Wikimedia Commons
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