Spurensuche 23.10.2023
Lyrische Momente
"Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun, Güte lieben und achtsam mitgehen mit deinem Gott."
(Micha 6,8 nach der Einheitsübersetzung)
In meiner Jugendzeit tauschte ich mit meiner Brieffreundin oft Lyrik aus. Aus Büchern, Kalendern und Zeitschriften abgeschriebene kurze Gedichte und Gebete, aufgeschnappte Spontisprüche und Witze, sogar von Kassette abgehörte Liedtexte waren darunter. Wir überlegten auch, was davon sich für uns als Lebensmotto eignen könnte. Unter meiner engeren Auswahl war dieser Vers aus der Bibel. Er fasste für mich viel von dem zusammen, was für mich wichtig war. „Liebe + Demut“ war eine meiner „geheimen Formeln“.
Vor ein paar Tagen, angesichts der schrecklichen Nachrichten aus Nahost und in wachsender Sorge über die Entwicklungen in unserer Gesellschaft, griff ich mal wieder zu einigen Gedichtbändchen. Wenn ich sprachlos bin, meine Gedanken sich überschlagen, tut es mir gut, mir Worte leihen zu können. Ganz manchmal passiert es auch, dass sich in mir Worte formen und es anfängt, zu sprudeln. Bis ich es nicht mehr aushalte und anfange, es aufzuschreiben und in eine gewisse Form zu bringen. Nur für mich.
Das ist jedes Mal ein aufregender Prozess und auch wenn dabei manch halbe Nacht draufgeht, fühle ich mich am nächsten Tag sortierter, klarer, freier. So auch letzte Woche. Nach einigem Zögern will ich es wagen, Ihnen hier meinen letzten nächtlichen „Rohbau“ zur Verfügung zu stellen. In aller Vorläufigkeit und ohne Anspruch auf Qualität; niemand hat ihn bisher gesehen… Nur um Sie zu ermutigen, es selbst einmal zu probieren. Mit Ihren Bildern und Worten. Einfach nur für Sie selbst. Weil es gut tut.
Impuls
- Strudel (1. Entwurf)
Wellen des Hasses türmen sich auf
brechen mit Terror Genick, Herz und Lauf.
Sie schäumen vor Wut, überdehnen im Zorn,
der Sog ist zu stark - alle Hoffnung verlorn.
Die Welle zu reiten maßen Mächtige sich an,
erkennen zu spät, dass niemand es kann.
Ertrinken wir in unsrer eigenen Flut?
Welcher Ring rettet, was gibt noch Mut?
Wer schickt nen Wal und hüllte uns ein?
Ebenbild Gottes solln wir doch sein!
Vergebliches Mühen, gescheitertes Glück
gibt die Menschheit dann Gott voller Demut zurück.
Neue Ufer erbittet sie sehr,
wo kein Leid noch Gefahr im Leben mehr wär.
Ausgespuckt am seligen Strand
empfängt sie dort eine barmherzige Hand?
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Maren Dettmers
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.)
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Fundus.media EKHN
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