Spurensuche 13.11.2023
Tagesthemen im November - Mir fehlen die Worte...
Liebe Leserinnen und Leser,
im November sind die Tage kürzer. Sagt man so. Die dunkle Zeit ist gerade jetzt länger. 15 Stunden ohne direktes Sonnenlicht bestimmen die Tage. Bis zum 22.12. werden es 16 Stunden sein. Wir werden berührbarer und sind mit uns beschäftigt. Gedanken kreisen. Die Gedenktage Allerheiligen, Volkstrauertag, Reichspogrom, Buß- und Bettag und Ewigkeitssonntag zeigen an, dass unser Leben deutlich mit Vergänglichkeit, Hass und Schmerzen verbunden ist. Es ist wohl kein Zufall, dass diese Gedenkstunden alle in dem November gelegt sind.
Doch ist es jedes Jahr anders. Mal ist es nur eine Erinnerung an die dunklen Seiten des Lebens. In diesem Jahr sind diese Tage aktueller denn je. Sie berühren mich. Sie senken meinen Kopf und ich verliere meine Worte. So manche Herausforderung kommt noch obendrauf: der schwer kranke Freund, die vielen fehlenden Tätigen in der Pflege, Rettung, den Lokalen und bei Dienstleistern, die Folgen des Klimawandels, Wahlen mit Ergebnissen, die alles Gewohnte in Frage stellen.
Mir fehlen die Worte und doch soll was zu sagen sein. Nicht nur irgendwas. Jetzt und hier soll ich schreiben. --- Ich schaue mich um. Es fallen mir die „Kopf in den Sand Stecker“ auf. Einfach durch. Geh deinen Weg. Scheuklappen drauf und nicht hingeguckt. -- Ich sehe mich um. Ich entdecke die Einzelkämpfer, die durchkommen wollen, auch um jeden Preis.
In einer Begegnung in der letzten Woche staunte ich über meine eigene Antwort. Ich sagte: „Es bleibt uns wahrscheinlich nicht mehr - und doch ist dieses wesentlich - als unsere Füße auf den Boden zu stellen. Dort den Anker zu spüren, meine Tagesthemen zu finden. Um den über uns aufgespannten Himmel sollten wir wissen; diesen als Bogen über alles Leben zu erkennen.“
Liebe Leserinnen und Leser, diese Achse zwischen Himmel und Erde stellt uns auf. Sie richtet auf, auch - wenn die Aufgaben groß sind
- und die Worte zu der Welt fehlen.
Und sie lässt unsere Arme weit werden
- hin zu den Anderen,
- hin zu den Verbindungen.
Die Achse richtet auf und lässt die Arme weit werden,
- auch wenn sich Menschen im Krieg überfallen
- auch wenn mit wenigen alles - auch wenn Trauer und seelischer Schmerz die Köpfe senkt,
- auch wenn Lebensrechte in Frage gestellt werden.
Die Achse ist ein TROTZDEM.
Dieses Aufrichten ist kein Sprung in den Himmel, es braucht den Blick an den Boden. Die Anker in der Realität. Und manchmal kommt uns dann etwas entgegen, gerade dann, wenn der Blick wie die Arme weit werden.
Ich habe während einer Wartezeit in einem Café die schöne Rose des Bilds auf dem Tisch entdeckt.
Wahrscheinlich war sie sogar für mich aufgestellt.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Heiko Ruff-Kapraun
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ulrike Hofmann, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.)
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Heiko Ruff-Kapraun
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