Spurensuche 22.07.2024
Sommer-frisch
"Und die Apostel versammelten sich bei Jesus und verkündeten ihm alles, was sie getan und was sie gelehrt hatten. Ud er sprach zu ihnen: Kommt ihr allein abseits an einen einsamen Ort und ruht ein wenig! Denn es waren viele, die gingen und kamen, und sie hatten nicht einmal Zeit zu essen. Und sie fuhren allein zu Schiff an einen einsamen Ort."
(Markus-Evangelium 6, 30-32)
Ich mag es, dieses schöne alte Wort, das vor allem im 19. Jahrhundert sehr verbreitet war. Auch in meiner frühen Kindheit war es noch üblich, Erholung suchende Menschen, die in der warmen Jahreszeit aus den Städten hinaus aufs Land strömten, als Sommerfrischler zu bezeichnen. Das Wort hat für mich eine andere Färbung als die heute gebräuchlichen Bezeichnungen als Urlauber oder Touristen.
Das Lebensgefühl der Sommerfrischler bringt sehr treffend ein anderes altes Wort zum Ausdruck: Muße. Muße ist eine zweckfreie Zeit, in der nichts geleistet oder erreicht werden muss; eine Zeit, in der man einfach da sein, seinen eigenen Interessen nachgehen, sich erholen und aufbauen kann; Jugendliche würden heute sagen: chillen.
Muße haben heißt auch, das Leben zu feiern. Das Leben mit all seinen Facetten und Jahreszeiten aber ist ein Geschenk. Das wusste auch der Dichter Hanns Dieter Hüsch:
Herr, es gibt Leute die behaupten
Der Sommer käme nicht von dir
Und begründen mit allerlei und vielerlei Tamtam
Und Wissenschaft und Hokuspokus
Dass keine Jahreszeit von dir geschaffen
Und dass ein Kindskopf jeder der es glaubt
Und dass doch keiner dich bewiesen hätte
Und dass du nur ein Hirngespinst
Ich aber hör nicht darauf
Und hülle mich in deine Wärme
Und saug mich voll mit Sonne
Und lass die klugen Rechner um die Wette laufen
Ich trink den Sommer wie den Wein
Die Tage kommen groß daher
Und abends kann man unter deinem Himmel sitzen
und sich freuen
Dass wir sind
und unter deinen Augen leben
(Hanns Dieter Hüsch: Juni-Psalm, aus: Hanns Dieter Hüsch/Uwe Seidel, Ich stehe unter Gottes Schutz, tvd-Verlag Düsseldorf, 1996)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen Wunder-vollen Sommer mit vielen Stunden voller Leichtigkeit und Erfrischung!
Impulse
- Suchen Sie sich einen schönen Platz in der Natur, setzen oder legen sich hin und öffnen einfach ihre Sinne.
- Der britische Sänger Chris Rea hat im Jahr 1991 einen wunderbar entschleunigenden Song über einen Menschen geschrieben, der aus seinem Alltag ausbricht, fischen geht und so seinen Frieden findet: Verknüpfung
- Sommer-leicht ist auch Hilde Domins Gedicht „Windgeschenke“: Verknüpfung
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Elisabeth Prügger-Schnizer
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Dagmar Böhmer, Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Gabriela Hund, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing und Britta Tembe
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Jutta Rotter @ pixelio.de
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