Spurensuche 29.07.2024
Urlaub - Ich darf mir erlauben
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist Reise- und Urlaubszeit. Viele Menschen reisen an liebste Orte, genießen dort eine Zeit abseits des Alltags. Manche haben sich von Bildern und Beschreibungen inspirieren lassen und gebucht. Orte mit viel Wärme und Wasser sind begehrt und auf der Liste der Urlaubsorte sind Inseln, die Berge, ferne Länder. Manche Strapaze ist enorm, um den Ort für die allerschönste und wichtigste Zeit zu erreichen. Nehmen Sie sich, Sie liebe Leserinnen und Leser, die Enttäuschungen in den ersten Stunden und Tagen der Eingewöhnung nicht übel. Es geht vorüber.
Das Wort Urlaub ist dem gleichen Wortstamm wie „Erlaubnis“ entlehnt. Der mittelhochdeutsche "Urloub" erlaubte eine Zeit lang Dienstbefreiung aus den Pflichten der Dienstherren. Eine Beurlaubung aus den Lasten und Aufgaben beschreibt der Begriff.
Heute machen wir Urlaub und begeben uns in intensive Freizeit-, Verwöhn- und Genusskultur. Ganze Parks laden ein und füllen die freie Zeit ohne Pflichten und Lasten. Den Urlaub als besondere Auszeit und freie Zeit zu gestalten und mit neuen Eindrücken zu füllen ist eine sehr besondere und möglicherweise nachdenkenswerte Aufgabe.
Ein Zeit ohne Pflichten, eine Zeit der Besinnung und der Orientierung kann der „Urloub“ werden. Neue sinnliche Eindrücke nehmen sich Raum: der Genuss von kühlen Wasser nach schwerem Weg oder der Duft aus der Café Bar. Sinnliche Eindrücke jenseits des Alltags nehmen sich Raum und vielleicht werden, nur beim Lesen dieser wenigen Zeilen, Bilder in unserer Seele geweckt, die an „Urloub“ erinnern. Auch werden Gedanken über uns selbst geweckt. Auch das Nachsinnen über unser Leben zwischen Himmel und Erde bekommt seine Zeit. Ein schöner Garten, der Blick auf einen See oder Fluss tut gut.
Möglicherweise wird unsere Seele im Alltag für das Einmalige und Besondere und sogar Kleine blind. Ein Eindrücke gehen unter in der Zeit der Pflichten und Lasten. In der freien Zeit können wir auf Empfang gehen und uns neu beeindrucken lassen.
- Ich sehe das kleine Mädchen, das den Hund am Wegesrand in den Arm nimmt, damit er nicht vor den fremden Radfahrern erschrickt: Welche Einigkeit zwischen den beiden.
- Ich sehe das Spiel des Windes mit dem Wasser: Wellen gleichförmig und doch immer wieder anders.
- Mir erzählt die erschöpfte Mitarbeiterin aus der Arztpraxis. Ich werde Radfahren von da nach dort. Der Weg ist das Ziel und meine Richtung wird mir der Rückenwind geben. Für die Zeit im "Urloub" soll es so sein.
Sicher ist, dass Sie und andere nicht alleine bleiben, sondern Weggefährten bei ihrer Urloubs"Reise" treffen werden. Ich selbst reise an einen See mit meiner Frau. Es wird „Urloub“ -Erlaubnis - für unsere beiden Seelen, unsere Blicke und unsere Berührungen.
Die kleine Erlaubnis zur Zeit ohne Pflichten -vom Sonnenaufgang bis Untergang - und noch die blaue Stunde als Beigabe dazu – wird uns geschenkt, eine Zeit für uns alleine, zu zweit, mit anderen oder einem Buch.
Dem Alltag mit den gewohnten Trampelpfaden werden wir dann mit neuer Ansicht begegnen, jedenfalls für ein paar Wochen.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Heiko Ruff-Kapraun
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Dagmar Böhmer, Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Gabriela Hund, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing und Britta Tembe
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Heiko Ruff-Kapraun
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