Spurensuche 05.08.2024
Nachfolge heißt: Nicht wegschauen!
"Als Jesus vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!"
(Markus-Evangelium 2,14-Lehrtext für den 05.08.2024)
Die Hölle war total überfüllt und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste sich der Teufel selbst heraus begeben, um die Bewerber fortzuschicken.
"Bei mir ist alles so überfüllt, dass nur noch ein einziger Platz frei ist", sagte er. "Den muss der ärgste Sünder bekommen. Sind vielleicht ein paar Serienmörder da?" Und nun forschte er unter den Anstehenden und hörte sich deren Verfehlungen an. Was auch immer sie ihm erzählten, nichts schien ihm schrecklich genug, als dass er dafür den letzten Platz in der Hölle hergeben mochte.
Schließlich sah er einen, den er noch nicht befragt hatte und der sich im Hintergrund hielt.
"Was ist eigentlich mit Ihnen?“ fragte der Teufel, „dem Herrn, der da für sich allein steht? Was haben Sie getan?"
"Nichts", sagte der Mann, den er angesprochen hatte. "Ich bin ein guter Mensch und nur aus Versehen hier. Ich habe geglaubt, die Leute ständen hier an, weil es etwas umsonst gibt."
"Aber sie müssen doch etwas getan haben", sagte der Teufel. "Jeder Mensch stellt etwas an."
"Ich sah die schlimmen Dinge wohl", sagte der gute Mensch, "aber ich hielt mich davon fern.
Ich sah, wie Menschen ihre Mitmenschen verfolgten, aber ich beteiligte mich niemals daran. Sie haben Kinder hungern lassen und als Arbeitssklaven verkauft; sie haben auf den Schwachen herum getrampelt und die Armen zertreten. Sie verkauften die übelsten Drogen schon an Kinder und Jugendliche und zwangen schon Kinder in die Prostitution und taten ihnen Gewalt an. Überall um mich herum haben Menschen von Übeltaten jeder Art profitiert, sich bereichert und bestechen lassen. Ich allein widerstand der Versuchung und tat nichts."
"Absolut nichts?" fragte der Teufel ungläubig. "Sind sie sich völlig sicher, dass sie das alles mit angesehen haben?"
„Vor meiner eigenen Tür", sagte der gute Mensch.
"Und nichts haben sie getan?" wiederholte der Teufel.
"Nein!"
"Komm herein, mein Sohn, der Platz gehört dir!"
Nach: Don Pedro Calderon de la Barca „Der gute Mensch am Höllentor“.
Impulse
- Wann haben Sie das letzte Mal nichts getan obwohl sie genau wussten das Nichtstun das Falsche war?
- Was hielt Sie zurück?
- Haben Sie damals noch länger darüber nachgedacht?
- Und – falls ja – hatte dieses Nachdenken Konsequenzen?
- Was bedeutet Nachfolge letztlich für Sie?
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans Jürgen Steubing
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Dagmar Böhmer, Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Gabriela Hund, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing und Britta Tembe
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Dr. Hans Jürgen Steubing
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