Spurensuche 19.05.2025
Sehnsuchtsworte
"Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir."
(Losung: 2.Chronik 20,12 )
"Jesus sprach zu den zweiundsiebzig Jüngern: Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!"
(Lehrtext: Lukas 10,2.5 )
Es gibt nicht nur Sehnsuchtsorte, also Plätze, an die wir uns gerne hinträumen würden. Es gibt auch Sehnsuchtsworte. Sie umschreiben Zustände, die wir uns erträumen. Etwas Ideales, so gut und schön, dass es besser kaum sein kann. Das Wort ‚Shalom‘, Frieden, ist eines dieser Worte. In nur wenig anderem steckt ähnlich viel an Träumen, Wünschen, Hoffnungen und Sehnsüchten.
Denn Frieden, das erfahren wir Europäer gerade leidvoll wieder, ist alles andere als selbstverständlich. Nach einer langen Phase relativen Friedens sind wir noch immer überwältigt davon, wie nah uns der Krieg wieder gekommen ist. Aber gerade das macht uns zugleich deutlich, was für ein Segen es ist, wenn Menschen im Frieden zusammenleben können – im Großen wie im Kleinen.
Jesus trägt seinen Jüngerinnen und Jüngern auf, sie sollen immer, wenn sie ein Haus betreten, diesem Haus Frieden wünschen. Etwas, das auch hier keine Selbstverständlichkeit ist. Auch wenn nach außen hin oft das idealtypische Bild eines harmonischen Zusammenlebens gezeichnet wird, sieht die Realität weiß Gott häufig ganz anders aus. Denn mit der vermeintlichen Sicherheit in den eigenen vier Wänden ist es da viel zu oft leider nicht sehr weit her.
Neben brutaler seelischer und auch physischer Gewalt, den Extremformen des häuslichen Unfriedens, denke ich dabei auch an die eher unterschwellig friedlosen Lebensumstände, die in vielen Häusern anzutreffen sind. Wohnverhältnisse etwa, in denen so etwas wie ein dauerhaft angespannter Belagerungszustand herrscht, in dem man nur darauf wartet, dass der eine oder die andere irgendeine kleine Schwäche zeigt um diese dann anschließend gnadenlos auszunutzen.
Oder Situationen, in denen man ständig Angst haben muss, dass die kleinste nicht sorgfältig abgewogene Bemerkung schon ausreichen kann, um eine emotionale Explosion auszulösen.
Wer so leben muss, wer dauernd jedes Wort auf die Goldwaage legen muss und ständig auf der Hut ist, um bloß nichts falsch zu machen, der wünscht sich wohl nichts sehnlicher herbei, als dass endlich wieder Friede in diesem Haus einziehen möge. Ein Haus, in dem Frieden herrscht, ist ein Sehnsuchtsort. Und dazu muss es nicht erst einen großen und beeindruckenden Pool oder ein mit Marmorböden bestücktes Wohnzimmer haben. Denn wenn wirklich Frieden in ihr herrscht, dann kann auch eine einfache Hütte zum Sehnsuchtsort werden.
Impulse
- Wann haben sie schon einmal ein Haus oder eine Wohnung gesegnet?
- Was bedeutet eigentlich Frieden für Sie?
- Wo erleben sie Ihn?
- Wo das Gegenteil davon?
- Was können Sie dazu beitragen, dass Frieden entsteht?
- Wie wäre es damit, den Friedenswunsch musikalisch auszudrücken? EG 433, Hevenu Shalom alejchem: Verknüpfung
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Hans Jürgen Steubing
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Heinz Lenhart, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing und Britta Tembe
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: KI-generiertes Bild
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