Spurensuche 01.09.2025
Schwingungsfähigkeit - Da liegt was in der Luft...
kürzlich kam mir ein neues Wort zu Ohren und ich musste ein wenig schmunzeln. Lesen Sie die Begegnung dazu: Meine Tante wurde kürzlich 91 Jahre alt und feierte mit ihren Kindern, auch Nichten und Neffen, und den Hausmitbewohnern. Auch der Pfarrer kam zu Besuch. Er blieb kurz, lieferte eine kleine Anrede, erinnerte an die Urkunde zum 90igsten. Trank einen Schluck und verabschiedete sich nach genau 15 min. Zurück ließ er eine Spur der Verwunderung. War das nun ein Amtsbesuch, oder Pflicht oder Verlegenheit. Die Tante dazu: Macht euch nicht so viele Gedanken. "Ihm fehlt nur die Schwingungsfähigkeit."
"Schwingungsfähigkeit", was ein plastisches und schönes Wort, für etwas, was für uns Menschen doch sehr wesentlich und auch eigen ist.
Oft sind wir nicht nur wir selbst, sondern unsere Laune, unsere Freude, unsere Stimmung entsteht in den Schwingungen mit den Anderen; manchmal mit den ganz anderen Mitmenschen oder Nächsten oder auch Organisationen. Wir sind gerne mit den uns nahen Menschen in Schwingungen. Das ist schnell an der Sprache und den Gesten auszumachen. Die uns Fremden halten wir uns von der Pelle. Die Schwingungen sind von Abstand und Argwohn geprägt.
"Da liegt etwas in der Luft". Unsere Sensoren zeigen sofort Unstimmigkeiten – oder auch besondere Zuneigung - an.
Dieses Gespür gibt uns Orientierung im eigenen Verhalten.
Unsere Schwingungsfähigkeit verändert manche Sicht, Meinung und die Berührungspunkte mit unserer Welt. Freude, sogar neue Freude, kann erstehen, wenn mir ein anderer Gesell' oder eine Gesellin von sich und seiner Welt - eben mit seinen Schwingungen - erzählt, oder auch seine Schwingungen gekonnt in Sprache verpackt und Bücher schreibt. Besuche und Begegnungen werden lebendig durch unsere Schwingungen in dem Austausch.
Schwingungsfähigkeit macht die soziale Welt und die Natur, sogar die Erde mit Sand, Wasser und Himmel "bunt und reich".
Ich lasse es wahrscheinlich schon vermuten: Mir fehlt es des Öfteren an der Bereitschaft Schwingungen einzubringen. Haben wir vielleicht vor 5 Jahren im ersten Lockdown gelernt, den Rückzug zu pflegen, haben unsere Schwingungen reduziert? Dieser Lockdown wurde aufgehoben, aber kaum Hinweise sind zu finden, wie man aus dem Kontaktverbot wieder herausfindet. Besonders in Ämtern, bei Servicestellen und bei manchen Begegnungen in medizinischen Abteilungen vermisse ich "Schwingungsfähigkeit".
Zum Ende hin dieser Gedankenspur: Mir begegnen die Worte des 23. Psalm neu. "Ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück" ist doch eine schöne Zeile eines Menschen, der den großen Gott auf seiner Seite weiß und in guter Resonanz durchs Leben mit den Höhen und Tiefen wandert. Den Vers als Aufhebung eines Warnschildes zu verstehen "Fürchte kein Unglück..." könnte fatale Folgen haben.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Heiko Ruff-Kapraun
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenlegerinnen und Spurenleger.
Maren Dettmers, Monika Eberl-Reifenberg, Ilka Friedrich, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing und Britta Tembe
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt
Bild: Heiko Ruff-Kapraun
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