Adventsspur 18.12.2025

Liebe Leser und Leserinnen,
Sehnen wir uns nicht alle nach einem Ort, an dem wir ruhen können, die Ansprüche an uns selbst, auch unsere Masken ablegen können? Solchen Ruheort suchen wir nach großer Anstrengung, oder auch seelischen Last. Endlich mal Pause! Endlich mal Entspannung und tiefe Ruhe!
Gerade nach seelischer Anspannung ist es gar nicht so einfach - die Stopp-Taste zu finden. Die Gedanken kreisen, die Glieder sind unruhig. Und doch tut es gut, einen besonderen Duft atmen zu dürfen oder Abstand hinter festen Mauern von der Welt zu gewinnen.
Der Ruheort verlangt von uns keine neuen Anstrengungen. Niemand guckt hin. Niemand beurteilt. Niemand hat Fragen. Niemand will planen. An diesem Ort darf ich atmen, meinen Blick auf ein Licht oder Bild konzentrieren, meine Glieder ablegen und die Zeit lang werden lassen.
Solcher Ort ist ein sicherer Hafen nach der "Reise" mit den Aufgaben um Ziele, Erledigungen und Verpflichtungen. Draußen suchen wir Orientierung, Sinn, Erfüllung und gute Begegnungen. Im Ruheort ist dieses "Lebensreiseprogramm" unterbrochen. Pause und Stille vom Alltag. Solcher Ruheort ist erfüllt von Gnade über Gnade für uns.
(Aus der Fülle haben wir empfangen Gnade über Gnade. Joh. 4,11)

Liebe Leser und Leserinnen, welche Zumutung mitten im Advent. Schnell noch dieses und das. Lässt sich da wirklich Ruhe finden? Eigentlich nicht. Und doch ist diese „Station“ für unser Leben da.
Wenn ich den Hausschlüssel heraussuche, die Türklinke ergreife, fällt meine Anspannung von mir ab.
„Klick, die Tür fällt ins Schloss, Schuhe aus und der Alltag ist hinter mir. Daheim ist eben daheim."

Hier ist die Umgebung vertraut, sie gehört zu mir. Hier bin ich, mit meinen Falten, meiner Vergesslichkeit, meiner Freude. Liebgehaltenes zieren die Ecken und Winkel, die Steine aus fernen Ländern auf der Fensterbank oder andere Erinnerungsstücke. Daheim teile ich meine Stunden mit meiner Frau. Es ist unsere Hütte für uns - für mich und für sie.
Solche Orte der Ruhe, der Besinnung, des „Selbst-Sein-Könnens“ sind Orte, an denen Gott wohnt. Gerne bin ich auch in Kirchen und spüre der Gnade für uns nach.  
Die Kraft müssen wir an den Orten nicht schöpfen. Sie fließt uns zu und wir werden bereit für neue Wege und Aufgaben.
Daheim ist eben daheim. Hier ist Gnade in Fülle.

Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Heiko Ruff-Kapraun

Eine gesegnete Adventszeit wünscht Ihnen Ihr Adventsspurenlegerteam
Maren Dettmers, Monika Eberl-Reifenberg, Ilka Friedrich, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Ursula Hartmann, Dr. Christoph Klock, Dr. Petra Knötzele, Heinz Lenhart, Heiko Ruff-Kapraun, Tobias Sattler, Dr. Hans Jürgen Steubing, Britta Tembe, Judith Weiler und Annette Wiesheu

Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
An der Stadtkirche 1, 64283 Darmstadt

Bild: Heiko Ruff-Kapraun

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