Spurensuche 28.03.2022
Blütensieg
"Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht.
Doch des Lebens Blütensieg leicht im Winde weht."
(Schalom Ben-Chorin 1942 / 1981)
Einmal mehr ist die Natur barmherziger als die Menschen. Während in der Ukraine Städte in Trümmer sinken und die Menschen Opfer einer unfassbaren Barbarei werden, erwacht das Leben in den Strahlen der Frühlingssonne von neuem. Jahr für Jahr stehe ich staunend vor dem Wunder, dass die Natur in unserer geschundenen Welt unverdrossen von vorn beginnt.
Vielen Menschen, ob in der Ukraine oder hier bei uns, wird in diesen von traumatischer Erinnerung und Angst bestimmten Tagen ein Blick in die Bibel helfen, vor allem in die Psalmen. Mehr als 2500 Jahre trennen uns von den Beterinnen und Betern, die diese Psalmen geschrieben haben, aber ihr Leid, ihre Tränen, und zugleich ihr Vertrauen und ihre Hoffnung machen sie zu unseren Zeitgenossen.
So setzt der 147. Psalm gleich zu Beginn ein solches starkes Hoffnungszeichen. Jerusalem wird nicht ewig in Trümmern liegen:
Der Herr baut Jerusalem wieder auf, er sammelt die Versprengten Israels. Er heilt die gebrochenen Herzen und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
Kiew, Charkiw, Mariupol - sie dürfen auf neues Leben hoffen. Die Millionen, die in die Flucht getrieben werden, werden auch zurückkehren. Sie werden Heilung erfahren.
Der Herr spendet der Erde Regen und lässt Gras auf den Bergen sprießen. Er gibt dem Vieh seine Nahrung.
Die Menschen werden wieder ihre fruchtbaren Felder in Sicherheit bestellen, niemand wird ihre Ernte zertrampeln und verderben.
Der Herr hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes. Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren.
Mit militärischer Macht lässt sich Gott nicht beeindrucken. Denen, die sich als Herrscher über Leben und Tod gebärden, wird er ihre Grenzen aufzeigen. Denn Gottes Ziele sehen ganz anders aus:
Er verschafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit bestem Weizen.
Das ist Gottes Verheißung für dieses misshandelte Land. Es ist eine Verheißung für alle Menschen. Eine Illusion? Friede und Gerechtigkeit als Selbsttäuschung? Erst dann, wenn wir aufhören, hoffende und vertrauende Menschen zu sein, trotz aller Widerstände und Rückschläge. Die Menschen in der Ukraine brauchen unsere Hoffnung. Die, die wir im Gebet zum Ausdruck bringen, und die, die uns zum Handeln und Helfen die Kraft gibt.
Impulse
- Ben-Chorin schrieb das berühmte Lied Freunde, dass der Mandelzweig mitten im Zweiten Weltkrieg. Es wurde erstmals beim Kirchentag in Hamburg 1981 gesungen. Unter der Nr. 613 steht es im Evangelischen Gesangbuch. Verknüpfung
- Nehmen Sie sich Zeit, das Erwachen der Natur zu betrachten. Denken Sie dabei auch an Menschen, die Ihnen lieb sind, Lebende und Verstorbene. Die Natur ist auch ein Bild des neuen, österlichen Lebens, das Gott uns schenkt.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Dr. Christoph Klock
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Forsythien. Unbekannter Fotograf @ Wikimedia. Commons
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