Spurensuche 24.10.2022
Wärme
Es war der 18. August dieses Jahres. Eigentlich ein ganz normaler Donnerstag – und doch wieder nicht. Ich erinnere mich genau an die Freude, die mich beim morgendlichen Blick aus dem Fenster überkam: Endlich Regen! Nach einer endlos langen Dürrezeit klang er wie Musik in meinen Ohren. Spontan habe ich beschlossen, darüber meine nächste Spur zu schreiben.
Inzwischen sind zwei Monate vergangen. Der damals völlig verdorrte Rasen vor unserer Kirche ist wieder leuchtend grün, die Welt hat sich weitergedreht und eine andere Frage ist in den Focus gerückt: Wie werden wir durch den Winter kommen?
Wasser und Wärme: wir brauchen beides, um leben zu können. Gerade in diesen Zeiten wird mir immer wieder bewusst: Alles ist mit allem verbunden – und alle sind es mit allen.
In dem folgenden Gedicht des Schriftstellers Harald Hartung (*1932) wird ein Alltagsphänomen zu einem Symbol, das über sich selbst hinausweist; wird zu einem Zeichen der Hoffnung, der Mitmenschlichkeit:
Vor dem Frost
Du räumst die Blumenkästen
vom Balkon und trägst
den Oleander ins Treppenhaus
Die Nächte werden kalt sagst du
Wärme geht von dir aus
(aus dem Gedichtband „Wintermalerei“; August 2010): Verknüpfung
Ja, es ist kalt geworden in unserer Welt. Mehr denn je brauchen wir Menschen, die sich um ihre Mitgeschöpfe sorgen; Menschen, bei denen man spürt: Wärme geht von ihnen aus.
Solche rettende Zuwendung erfuhr auch der Apostel Paulus, der mit seinem Gefolge auf Malta gestrandet war: „Die Einheimischen erwiesen uns ungewöhnliche Menschenfreundlichkeit; sie zündeten ein Feuer an und holten uns alle zu sich, weil es zu regnen begann und kalt war.“
Apg 28, 2
In diesem Sinne: Mögen wir alle gut durch den Winter kommen! Ich wünsche uns goldene Sonnenstunden, fruchtbaren Regen, bergende Orte in Zeiten des Sturms, viele warmherzige Verbindungen und nicht zuletzt die wärmende Begegnung mit dem, der uns alle in seinen Händen hält.
Impulse
- Dieses Gedicht von Mascha Kaléko ist gleichzeitig ein Gebet:
Herbstliches Lied
Klopfet der Regen und tropft von den Steinen
Klagen die Bäume und jammert der Wind.
Wie viele Tränen muß ich noch weinen,
Bis wir in Frieden beisammen sind.
Sieh, all die Vögel, sie zogen gen Süden,
Flohen den Winter und wichen dem Frost,
Aber uns ist keine Sonne beschieden,
Ruhlos durchwandern wir Nord, West und Ost.
Der du gebietest dem Mond und den Sternen,
Der du die Lilie im Feld nicht verläßt,
Sei du mit uns in der fernsten der Fernen!
Gib deine Hand uns, beschirm unser Nest. - „Voll Wärme und Licht im Angesicht…“ Diese Eigenschaften werden Gott in dem bekannten Kirchenlied (GL453 EG171) zugesungen: Verknüpfung
- Wann wird Ihnen warm ums Herz?
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Elisabeth Prügger-Schnizer
Eine gesegnete Woche wünschen Ihnen Ihre Spurenleger.
Maren Dettmers, Hans-Jörg Fritz-Knötzele, Angela Gessner, Ulrike Hofmann,
Dr. Christoph Klock, Heinz Lenhart, Erika Ochs, Elisabeth Prügger-Schnizer, Heiko Ruff-Kapraun und Dr. Hans Jürgen Steubing
Kirche & Co. – ein Laden der Kirchen für die Menschen in der Stadt
(Kirche in der City von Darmstadt e.V.) Rheinstraße 31, 64283 Darmstadt
Bild: Bild: Monikas Wunderwelt @ pixabay.com
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